»ART COLLECTIONS«
21. Januar 2011

Zu sehen waren Malereien der Künstlerin Brigitte Zöller-Paetzel, sowie das aktuelle Buch »Afrika und die Kunst – Einblicke in deutsche Privatsammlungen« von Dorina Hecht und Günter Kawik.

Beide Projekte kreisen auf unterschiedliche Weise um Kunstwerke in öffentlichen oder privaten Sammlungen. Die Künstlerin Brigitte Zöller-Paetzel thematisiert in ihren fotorealistischen Gemälden Bild-Betrachter-Situationen eines Museums. Jeweils ein oder zwei Betrachter blicken auf allseits bekannte Bilder des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir erkennen Claude Monets berühmtes Seerosenbild, Jasper Jones Flag, eine von Andy Warhols multiplen Serien oder Paul Cézannes Porträt eines Badenden, die alle im New Yorker Museum of Modern Art hängen. Obwohl diese bedeutenden Gemälde das zuerst fotografierte und anschließend wieder gemalte Bild von Brigitte Zöller-Paetzel ausfüllen, geht es in ihren Arbeiten doch mehr um die Blicke, die auf jene populären Werke gerichtet werden. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht der Betrachter, dessen Rücken wir sehen und der uns zu einer Art zweifachen Blickperspektive einlädt. Wir sehen die Bilder einmal durch seine Augen und zum anderen über unseren eigenen Blick auf die gesamte Situation.

Während sich Brigitte Zöller-Paetzel in ihrer Serie mit einer Museumssammlung beschäftigt, geht es in dem 488-Seiten-starken Buch von der Kunsthistorikerin Dorina Hecht und dem Sammler Günter Kawik um private Sammlungen. In ihrer Publikation »Afrika und die Kunst – Einblicke in deutsche Privatsammlungen« zeigen sie herausragende afrikanische Kunstwerke, die sie aus 36 deutschen Privatsammlungen ausgewählt haben. Sie stellen anhand von 500 farbigen Abbildungen sowie zahlreichen Bildbeschreibungen und Aufsätzen bislang kaum publizierte Exponate in den Mittelpunkt und schlagen erstmals einen Bogen durch die Kunstgeschichte vom alten Afrika bis in die Gegenwartskunst. In fünf Kapiteln greifen die beiden Herausgeber und zwölf weitere Autoren neueste Diskurse über das Sammeln afrikanischer Kunst und das spannungsreiche Verhältnis zwischen Tradition und Gegenwart auf. Mit ihrer Einteilung aller ausgewählten Werke in Zeitgenössische Kunst, Lokale Kunstszenen und Afrikanische Kunst bietet die Publikation einen strukturierten Überblick über eine Vielzahl von bedeutenden Kunstschätzen aus deutschen Sammlungen.

Pressetext:
Dorina Hecht, Kunsthistorikerin
info@dorinahecht.de